Ein erfolgreiches Geschäftsjahr, dann der Tod des Geschäftsführers: Die Versammlung der Kaisereggbahnen zeigte, wie nahe Freud und Leid sein können. Präsident Felix Bürdel übergab sein Amt an Roger Aerschmann.
Arbeitsintensiv war es insbesondere aufgrund der ständigen Anpassungen an die Covid-Pandemie, und bewegt war es bis zum Schluss. Die Kaisereggbahnen hätten in der 75-jährigen Geschichte viele dramatische Ereignisse erlebt, und dazu kam vor zehn Tagen der Schicksalsschlag mit dem unerwarteten Tod von Geschäftsführer Matthias Jungo. «Er hinterlässt eine grosse Lücke, und wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren», sagte; Bürdel. Ehrenpräsident Felix Bürdel Eine Lücke hinterlässt auch Felix Bürdel selber, denn er trat mit der Generalversammlung zum 75-Jahr-Jubiläum von seinem Amt als Verwaltungsrat zurück. 15 Jahre lang war er im Verwaltungsrat gewesen, davon 14 Jahre als Präsident.
Für seine Verdienste in diesem Amt machte ihn die Versammlung am Samstag per Applaus zum Ehrenpräsidenten. Bürdel habe das Unternehmen erfolgreich weiterentvickelt und verschiedene Projekte umgesetzt, sagte Vizepräsident Otto Lötscher in seiner Würdigung. «Er hat die Kaisereggbahnen mit Pioniergeist und einem Sensorium für die künftige Entwicklung geleitet», so Lötscher. Die solide finanzielle Basis des Unternehmens sei Bürdel eine Priorität gewesen, und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde habe ihm am Herzen gelegen. Nachfolger Bürdels wird Roger Aerschmann aus St.
Ursen. Der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat konstituierte sich am Samstag und wählte ihn zum Präsidenten. Der 50-jährige Aerschmann war letztes Jahr in den Verwaltungsrat der Kaisereggbahnen gewählt worden, und Ende Jahr fragte ihn Bürdel an, das Präsidentenamt zu übernehmen. «DjAAnfrage hat mich überrascht, aber auch gefreut», so Aerschmann. Er habe sich knapp ein Jahr auf das neue Amt vorbereiten können.
Als Maschineningenieur bringt er technische Kenntnisse mit, er ist auch Betriebswirtschafter, hat als Gemeinderat von St. Ursen die Finanzen betreut, und als Präsident des SAC Kaiseregg zieht es ihn immer in die Berge. Es bleibt bei einer Frau Aus dem Verwaltungsrat traten neben Felix Bürdel auch Thomas Meyer und Beat Baeriswyl zurück. Die frei werdenden Sitze in der Führung der Kaisereggbahnen nehmen der Ammann von Plaffeien, Daniel Bürdel, sowie Andreas Bapst aus Plaffeien und Ingo Schäfer aus Tentlingen ein. Aus der Versammlung kam die Anmerkung, die Frauen seien im Verwaltungsrat mit nur einer Vertreterin klar Untervertretern Felix Bürdel sagte, er habe sechs Frauen angefragt, daraus habe sich aber nichts ergeben.
Er stellte aber in Aussicht, dass dies bei den nächsten Wahlen korrigiert werden solle. Zuerst die Geschäftsführung Der neue Präsident Roger Aerschmann sagte, seine erste Priorität sei es, den Betrieb des Unternehmens sicherzustellen. Interimistisch teilen sich nun Thomas Sahli für den Bereich Technik und Bahn, Christiane Schwartz in der Verwaltung und Patrick Riedo für die Gastronomie die Betriebsführung auf. Möglichst bald erhofft sich der neue Präsident aber, einen Nachfolger als Geschäftsführer zu finden. Im baulichen Bereich stehen für ihn der Ersatz der Zweiersesselbahn und ein Mountainbike-Trail Riggisalp-Schwarzseeim Vordergrund, Die Kaisereggbahnen dürften bei ihren Zukunftsplänen auch auf die Unterstützung des Staats zählen können, stellte Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (Die Mitte) in Aussicht.
Er erwähnte dabei insbesondere das neue Tourismusgesetz, welches bald vom Grossen Rat beraten werde. Dieses solle mit schlankeren Strukturen die Zusammenarbeit der Akteure vereinfachen. Für Curty hat die Region Schwarzsee dank den Kaisereggbahnen eine Ausstrahlung weit über den Kanton hinaus, und der hohe Anteil des Sommerbetriebs am Gesamtumsatz sollte für sämtliche Bergbahnen Standard werden. Die Versammlung der Kaisereggbahnen AG machte den abtretenden Felix Bürdel zum Ehrenpräsidenten.